Die Wolfsspinnen (Lycosidae) bilden eine Familie innerhalb der Ordnung der Webspinnen und zählen dort zur Überfamilie der Lycosoidea.
Die prominente Spinnenfamilie zählt zu den zahlenmäßig größten der
Ordnung und setzt sich aus kleinen bis sehr großen Arten zusammen, von
denen die Mehrheit ohne Fangnetz jagt und stattdessen freilaufend als Lauerjäger lebt. Nicht wenige Arten jedoch legen Unterschlüpfe in Form von selbst gegrabenen Wohnröhren an, die mit Gespinsten
versehen werden. Wieder andere Vertreter leben nomadisch und nutzen
bereits vorhandene Versteckmöglichkeiten, etwa die Unterseite von
Steinen oder Gehölz als temporären Aufenthaltort. Die wenigen Arten der
Wolfsspinnen, die mithilfe eines Spinnennetzes jagen, legen für diesen
Zweck Trichternetze an, wie sie etwa auch von den Arten der Familie der Trichterspinnen (Agelenidae) angewandt werden.
Die Mitglieder der fast weltweit verbreiteten Familie der
Wolfsspinnen sind langbeinig und kräftig gebaut. Auffällig sind die
vergrößerten hinteren Mittelaugen, die direkt nach vorn angeordnet sind.
Der Sehsinn ist bei ihnen für die Jagd und die Balz von Bedeutung, aber nicht so gut entwickelt wie bei Springspinnen.
Die Balz bei Wolfsspinnen setzt sich aus rhythmischen und tanzartigen
Bewegungen seitens der Männchen zusammen, für die die vorderen
Extremitäten beansprucht werden. Eine weitere Eigenart der Wolfsspinnen
ist die ausgeprägte Form der Brutpflege. Die Eikokons werden von den Weibchen nach deren Fertigstellung an den Spinnwarzen angeheftet mit sich getragen und die Jungtiere klettern nach dem Schlupf auf das Opisthosoma
(Hinterleib) ihrer Mutter und lassen sich von dieser für einige Zeit
tragen, ehe sie sich vom Muttertier trennen und selbstständig
heranwachsen. Zu den Wolfsspinnen zählen auch die wie alle Arten dieser Familie für den Menschen ungefährlichen „Taranteln“ (ehemalig Tarentula; heute vorwiegend der Gattung Alopecosa zugerechnet). Obgleich größere Exemplare mit ihren sehr kräftigen Cheliceren
(Kieferklauen) auch die menschliche Haut durchdringen können, reicht
die Menge und Konzentration des Giftes jedoch bei keiner Wolfsspinne aus
um bei einem Menschen medizinisch relevante Folgen auftreten zu lassen.
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